Trainingslager 2.0 Pollença, Mallorca 2023

Trainingslager 2.0 Pollença, Mallorca 2023

Trainingslager Version 2.0, wieder in den Süden, wieder ein bisschen dem grausigen April-Wetter in Deutschland entfliehen, dieses Mal allerdings Spanien und nicht Portugal, genau genommen Mallorca. 

Mallorca? Trainingslager? Da wo jeder Wald-und-Wiesen-Bezirksliga-Verein seinen Aufstieg in die Kreisliga feiert?(oder andersherum, ich habe keine Ahnung von Fußball). 

Ja genau dorthin fliegen wir, denn abseits der schlagzeilenbeherrschenden (wenigen) Touri-Orte ist Mallorca landschaftlich ein Traum und bestens geeignet für Longruns, Trailruns, Intervalle und vom Rennradfahren brauchen wir hier gar nicht erst anfangen. 

Getreu dem Motto der zahlreichen Berater in unseren Reihen haben wir brav skaliert und sind dieses Mal mit 30 Leuten auf La Isla aufgeschlagen. Eingemietet haben wir uns in Pollença in zwei Häuser und einen kompletten Palast samt Klavierzimmer und eigenem Orangenhain. 

Der Nordosten Mallorcas und insbesondere Pollença als Base ist eine klare 10/10, keine Bezirkskreisliga-Vereine, keine Junggesellen-Abschiede, keine Hotelburgen, dafür aber perfekt gelegen für flache Läufe, Trailruns in die Ausläufer des Tramuntana-Gebirges und sogar mit eigener Tartan-Bahn, die sich bei näherer Betrachtung als rot angestrichener Beton-Track entpuppte. Egal, bleiben die Spikes halt im Koffer. Über Zäune und durch Hecken schleicht es sich eh besser in Carbonschuhen. 

Der bewährte Plan aus dem ersten Trainingslager fand auch hier wieder Anwendung, morgens eine Einheit, nachmittags eine Einheit, dazwischen Sightseeing in den alten engen Gassen, Stufen zählen am Kalvarienberg (Wikipedia sagt 365, Maike sagt stimmt nicht), ein Eis, zwei Eis, Yoga unterm Orangenbaum am Pool und, am allerwichtigsten, viel und gut essen. 

Mit schweren Beinen und auf den Schultern statt der Last des Alltags nur ein bisschen Sonnenbrand hinterfragt man nach so einer Woche buena vida hart seine aktuelle Wohnortwahl.

Auch diese Zeit ging natürlich mal wieder viel zu schnell rum und eh man sich versieht, steht man mit dem Koffer in der Hand am nach Pisse stinkenden deutschen S-Bahnhof. Zum Glück ist der Handy-Empfang gewohnt miserabel und so lassen sich die Flugtickets nicht direkt wieder buchen. 

Am nächsten Morgen ist das Herz noch voll und solange man den Koffer nicht auspackt ist das Trainingslager theoretisch auch noch nicht vorbei, richtig? 

 

Autor: Stefan Otte

FotosAzib HamidiHanniel Hu

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