Die Jücht… Ein Naturschutzgebiet im Süden Düsseldorfs, wo der Rhein einen 90 Grad Bogen schlägt. Beliebt als Naherholungsgebiet für gestresste Stadtmenschen, die zwischen Calls und Coffee-Dates dem Alltag entfliehen wollen, für Hobby-Ornithologen, die mal andere Vögel sehen wollen, als den komischen Kauz gegenüber am Schreibtisch, für Naturliebhaber, die mehr können, als die Pflanzen im eigenen Wohnzimmer zu ertränken. Kurzum, für alle, die Ruhe haben wollen. Das zumindest an 364 Tagen im letzten Jahr – einzige Ausnahme, der 23. April 2022.Dort, wo sich sonst Fuchs und Hase gute Nacht sagen, feierte der BR42 seine Premiere. Der erste von uns ausgerichtete Marathon.
Das Konzept: eine Runde à 5km, so dass jeder die Distanz laufen kann, auf die er Bock hatte. Bis hin zum Marathon eben.
Das Smarte: Startpunkt so gewählt, dass der Zieleinlauf immer bei der BRIDGERUNNERS Homebase war.
Das Geile: Alle fünf Kilometer Gänsehaut, wenn es an der Cheering Zone vorbei ging.
Das (positiv) Verrückte: Fußgänger, Wanderer, Bauern und Radfahrer wurden einfach mit angefeuert.
Das Beste: Zielverpflegung mit Holgers und Azibs Zimtschnecken.
Wieder kein Düsseldorf Marathon 2022
Der Reihe nach… Nach Jahren der Corona-Pandemie und unzähligen abgesagten (Halb-)Marathons gabs endlich Licht am Ende des Tunnels. Ende April sollte der Düsseldorfer Marathon stattfinden. Seit Wochen wurde am Track über Pacing, Renneinteilung, aktuelle Form, Longruns, mentale Tricks und die richtige Ernährung für einen Marathon diskutiert. Die Euphorie war da. Endlich wieder ein Lauf-Event in Düsseldorf.
Doch einen Monat, bevor es dann endlich so weit war, häuften sich die Anzeichen, dass es mit dem offiziellen Düsseldorfer Marathon nichts werden sollte. Mal wurde über schwache Anmeldephasen spekuliert, mal über die Corona-Beschränkungen. Noch waren es Gerüchte und Spekulationen, genug aber, dass das Orga-Team der BRIDGERUNNERS hinter den Kulissen an einer eigenen Lösung arbeitete.
Als dann die offizielle Absage mit Verweis auf die Corona-Einschränkungen und Sorge um die Sicherheit der Starter:innen kam, wurde kurzerhand der Plan BR42 aus der Schublade hervorgezaubert. Natürlich wieder mal mit geil designter Kampagne vom Social-Media-Team. Kollektives Aufatmen bei all denen, die sich in den Wintermonaten durch endlose Long-Runs bei Minusgraden gequält hatten: Es würde einen Marathon geben. Kleiner, feiner, mit großartigen Menschen – und Kinpoint als Partner. Das Resultat: über 60 Anmeldungen.
Ein fast normaler Samstag auf der Jücht
Das haben die Jücht-Anwohner auch nur selten erlebt, dass der Wanderparkplatz schon um 8 Uhr morgens fast vollständig belegt war. Doch die Leute, die dort parkten, hatten keine Wanderschuhe und -stöcke dabei. Stattdessen Boxen, gebrandete Bierzeltgarnituren, BRIDGERUNNERS Aufsteller, Snacks und Drinks. An dem Tag hieß es: Vaporflys statt Gore-Tex.
Hinter dem kleinen Wäldchen am Deich wurde die Cheering Zone aufgebaut, das Wetter war ein Traum, die Stimmung einzigartig. Von der ersten Minute an. Das Besondere bei uns ist einfach: Die, die nicht laufen, kommen trotzdem und feiern mit. Dazu noch Kinpoint an der Seite als unkomplizierter und entspannter Partner. Hatte ein bisschen was von einem Familienausflug. Einem ziemlich großen Familienausflug.
Auch sportlich gab es in der Crew einiges zu feiern. Ein erfolgreiches Marathon Debüt von Jana, die sich erst wenige Wochen vor dem Marathon hatte freitesten können, eine unglaubliche Halbmarathon-Zeit von knapp unter 1:18 Stunden von Tomoya und viele schnelle 5-10km Runden standen am Ende des Tages zu Buche. Auch der Gast vom Triathlon Team Düsseldorf wurde gefeiert, bekam auf seiner letzten Runde für den Marathon Radbegleitung von Hanniel. Und jeder weiß, wie Hanniel einen nach vorne schreien kann. Da ist Einbrechen verboten.
Fazit: Wiederholung von allen gewünscht.
Als wäre nichts gewesen
Wer sich erst nach Kaffee und Kuchen auf seine nachmittägliche Wanderroute in der Jücht begab, der dürfte von dem BR42 Spektakel nur vom Hören Sagen erfahren. Die Crew hatte im Handumdrehen alle Spuren beseitigt.
Die Afterparty fand im Rheinpark statt, bei der die Ausdauer auch am Glas unter Beweis gestellt wurde.
Post dazu von Instagram
Autor: Nicolas Rübsteck
Fotos: Azib Hamidi, Hanniel Hu